Bau von Kulturzentren

In zwei Dörfern der Borari sollen 2022 Zentren gebaut werden. Beide Dörfer besitzen bisher keinen geeigneten Versammlungsort und werden die Zentren zum Besprechen und Organisieren ihrer Arbeit, Aktionen etc. nutzen und auch Gäste sollen hier empfangen werden können. Weiterhin dienen sie als Gesundheitszentren für die Indigenen ebenso wie als Kulturzentren, in denen die indigene Kultur und Sprache gelebt und unterrichtet wird.
Die Baumaterialien werden von ProAmazonia finanziert. Der Bau wird durch traditionelle Gemeinschaftsarbeiten, sogenannte Puxiruns, umgesetzt und trägt somit auch zur Stärkung der Gemeinschaft der Borari bei.

Skizze des Kulturzentrums in der Aldeia Karanã


Ausstattung zur GebietsÜberwachung

Zur Überwachung ihres Gebietes und zur Dokumentierung illegaler Aktivitäten unterstützten wir die Borari Ende 2020 mit der dafür notwendigen Ausstattung (Kameradrohne, GPS, Funkgeräte), welche sie seither erfolgreich zu diesen Zwecken einsetzen. Diese Ausstattung wurde 2021 um ein Notebook, das ebenfalls dem Monitoring dienen soll, ergänzt.

Zudem stellten wir der Partnerschaftsbeauftragten der Borari, Vandria, ein Notebook für ihre Tätigkeiten zur Verfügung.

Drohnenaufnahme der Borari


Hilfspakete als Soforthilfe (COVID-19)

Über 220 Familien der Borari und ihrer Nachbarn benötigten dringend Hilfe, um in Zeiten der Corona-Pandemie überleben zu können. Hierzu wurden die „sestas básicas“, Hilfspakete aus verschiedenen nicht verderblichen Lebensmittel wie Reis, Bohnen, Café, Mehl, Öl, Nudeln, und Hygieneartikeln wie Seife, Putzmittel sowie einem von den Borari gefertigtem Mundschutz mit dem traditionellem Muster an die Familien verteilt. Ein Hilfspaket ermöglichte einer Familie ungefähr für einen Monat, nicht in die Stadt einkaufen gehen zu müssen und somit die Ansteckungsgefahr zu reduzieren.

Um die Unterstützung von ProAmzonia symbolisch darzustellen, wurde ein Hygienehinweis erstellt. Die Hygienehinweise wurden jedem Hilfspaket beigelegt und dienten zur Sensibilisierung der Bevölkerung bezüglich des Virus.

Hygienehinweis Borari-ProAmazonia

Hygienehinweis Borari-ProAmazonia


Klimapartnerschaft zwischen der Stadt Konstanz und dem indigenen Volk der Borari

Auf Initiative von ProAmazonia hat der Gemeinderat der Stadt Konstanz Ende 2019 eine offizielle Klimapartnerschaft mit den Borari beschlossen und zunächst für drei Jahre kommunale Mittel aus dem Klimahaushalt zur Verfügung gestellt.

Die Klimapartnerschaft zwischen der Stadt Konstanz und dem Volk der Borari setzt einerseits ein Zeichen der internationalen Solidarität, andererseits sollen auch konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der Borari selbst und zum Schutz ihres Amazonasgebietes seitens der Stadt unterstützt werden. Die Klimapartnerschaft wurde bewusst nicht mit Institutionen der brasilianischen Regierung eingegangen, da diese den Klimawandel leugnet und den staatlichen Umwelt- und Klimaschutz praktisch beendet hat.

Die Klimapartnerschaft soll auch Vorbild für andere Städte und Kommunen sein, ebenfalls Kooperationen mit einem indigenen Volk einzugehen. ProAmazonia Konstanz e.V. berät gerne Initiativen anderer Kommunen, Organisationen, Bildungseinrichtungen oder weiterer Institutionen, um ein möglichst breites Netzwerk internationaler Solidarität zu schaffen.

Oberbürgermeister Uli Burchardt beim Bürgerempfang 2020

Oberbürgermeister Uli Burchardt beim Bürgerempfang 2020